Der Namenspatron des Piano Salons, Bartolomeo di Francesco Cristofori (*4. Mai 1655 in Padua; †27. Januar 1731 in Florenz), entwickelte 1709 in Florenz das erste Hammerklavier, bei dem ein Hammer mittels einer Stoßzunge gegen die Saite geschleudert wird und sie zum freien Schwingen sofort wieder freigibt. Die Tonerzeugung geschah hier erstmalig nicht durch das Anreißen der Saite durch Kiele beim Vorbeiführen an der Saite, sondern durch das Anprallen eines kleinen Hammers gegen die Saite.

Gleichzeitig stammen von Christofori zwei weitere Erfindungen in seiner Mechanik, zum einen der Fang, ein Mechanismus, der das Zurückprellen des Hammers gegen die Saite verhindert, wodurch ein zweiter Ton entstünde, zum anderen die Dämpfung, die die Saite nach Loslassen der Taste dämpft.

Des weiteren erfand Christofori die Doppelsaite, bei der jeder Ton durch zwei gleich gestimmte Saiten erzeugt wird, heute sind es drei Saiten. Durch Betätigen des linken Piano-Pedals werden die Hämmer leicht seitlich verschoben, so dass nur eine Saite angeschlagen und der Ton leiser wird. Er erfand ebenso das Forte-Pedal, das alle Dämpfer abhebt, also die angeschlagenen Töne und die zur Resonanz angeregten auch nach Loslassen der Tasten nachklingen läßt. Im Jahre 1726 hatte Christofori sein Instrument vollendet. Es umfasste vier Oktaven.

Der im deutschsprachigen Raum übliche Name Hammerklavier geht auf das "Pianoforte" von Johann Gottfried Silbermann zurück. Die christoforische Mechanik wurde im Wesentlichen unverändert ca. 100 Jahre gebaut und stellt die Urform der Stoßzungenmechanik, der späteren englischen Mechanik dar. Interessant ist zu bemerken, dass es die Cristofori-Stoßmechanik war, die später übernommen und in die moderne Flügelmechanik integriert wurde, nicht die um 1800 populäre Prellmechanik, die 1775 von Johann Andreas Stein erfunden wurde. Diese wurde unter österreichischen und süddeutschen Instrumentenbauern aufgrund ihres charmanten kammermusikalischen Tones sehr geschätzt und als Wiener Mechanik bekannt.

Berühmt wurden Instrumente der Wiener Firmen Stein, Streicher, Seuffert, Schweighöfer und nicht zuletzt Bösendorfer. Die letzten Flügel mit Wiener Mechanik wurden in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut; einer der letzten vier Konzertflügel der Firma Bösendorfer in dieser Bauart wurde 1910 gebaut und befindet sich in unserer Sammlung.

Ein anderer Klavierbauer, dessen Instrumente für den Piano Salon eine ganz besondere Bedeutung besitzen, trug wie kein anderer zur Entwicklung der heutigen Flügelmechanik und zum Klangbild des modernen als Soloinstrument eingesetzten Konzertflügels bei, Sébastien Erard (5 April 1752 - 5 August 1831).

Sebastian Erard, eigentlich Erhard, wurde 1752 in Strasbourg geboren. Nach Umzug nach Paris 1768 und Lehre des Cembalobaus wurde Erard besonders durch seine technischen Detaillösungen binnen weniger Jahre so bekannt, daß er von seinen neidvollen Kollegen unerlaubten Arbeitens wegen angezeigt wurde.

Louis XVI selbst protegierte ihn und erteilte ihm die nötige Konzession. 1777 fertigte Erard sein erstes Tafelklavier, ein zweichöriges fünfoktaviges Instrument. Nach der Zerstörung der Werkstätten in den Wirren der Revolution 1789 öffnete er 1792 eine Dependence in der Great Marlborough Street, London. Sein Schwager Jean-Baptiste führte die französischen Geschäfte fort. Nach der Rückkehr nach Paris 1796 übernahm später sein Neffe Pierre Erard die Londoner Firma unter dem Namen London Erard Patent.

In erster Linie scheint Erard Harfenbauer gewesen zu sein, die Zahl der Patentanmeldungen für das Klavier sind verschwindend gering verglichen mit denen für die Harfe, am berühmtesten hier die Pedaltransponierung, dennoch waren sie für die Entwicklung des Flügels Meilensteine.

Erard patentierte verschiedenste heute in Vergessenheit geratene Erfindungen für das Piano, die Pedalerie, die vordem aus Kniehebeln bestand, ein Tafelklavier mit zwei übereinander liegenden Resonanzböden, ein transponierendes Klavier, das Duoclav, ein Doppelklavier, aber auch bis heute gebräuchliche Teile jeden Klavieres, z.B. die Agraffe 1809, mehrschichtig belederte und nach Papes Patent auch befilzte Hammerköpfe und den Druckstab für die Saitenführung im Diskant.

Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit patentierte Erard am 22. Dezember 1821 die heute noch in jedem Konzertflügel gebräuchliche Doppelrepetitionsmechanik, die durch die höhere Anschlagsdynamik und die schnellere Wiederholung der Anschläge auf derselben Taste, der Repetition, erst die Entwicklung des Virtuosentums a la Franz Liszt, Sigismund Thalberg oder Felix Mendelssohn-Bartholdy ermöglichte.

Ignaz Pleyel (18.Juni 1757–14.November 1831), ein klassischer österreichischer Komponist, Verleger und Klavierbauer, hat, beschäftigt man sich mit dem romantischen Hammerflügel, dem Piano romantique, eine immense Bedeutung. Selbst Klaviervirtuose, begann Pleyel sich alsbald nach Firmengründung mit bestimmten sehr charakteristischen Klangmerkmalen zwischen den damaligen Marktführern Erard und Pape zu positionieren, und schon um 1835 wurden die Pianos von Pleyel von einigen der großen Pianisten, allen voran Frederyk Chopin, der Schönheit des Tones wegen bevorzugt.

Geboren in Ruppersthal, studierte er Komposition bei Vanhal und ab 1772 bei Haydn, dessen bevorzugter Schüler er wurde. Es folgten erste Opernarbeiten und kammermusikalische Werke, später Symphonik, die dem Gestus der Wiener Klassik verpflichtet sind.

Pleyel wurde 1783 Assistent František Xaver Richters am Strasbourger Dom, ab 1789 selbst Kapellmeister. Nach dem Umzug nach Paris eröffnete er 1797 das Musikverlagshaus "Maison Pleyel".

1807 begann Ignace Pleyel, wie er sich in Frankreich schrieb, die Fertigung von Pleyel Pianos unter dem Firmennamen „Pleyel et Cie”. Die Produktion war des einschmeichelnden Tones und der von Chopin und Rossini, letzterer selbst ein Teilhaber der Firma, gerühmten Spiel- und Nuancierbarkeit der eigenen Stoßzungenmechanik wegen zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts Marktführer in Frankreich. Von Pleyel's Sohn Camille (1788-1855), selbst Klaviervirtuose fortgeführt, übernahm die Konstruktion im Gegensatz zu Erard um 1860 die modernere Kreuzsaitigkeit, hielt aber an der Stoßzungenmechanik nach englischem Modell mit eigener Auslösung bis ins zwanzigste Jahrhundert fest ebenso wie an den geschraubten Plattenkonstruktionen.

Die Salle Pleyel war einer der von Klaviervirtuosen am höchsten frequentierten Konzertsäale Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Chopin spielte hier sein erstes und sein letztes Pariser Konzert.

Neben einigen späteren Flügeln befinden sich ein frühes geradsaitiges Instrument und einer der prachtvollsten frühen kreuzsaitigen Pleyel Konzertflügel in voller Länge in unserer Sammlung.