Der Begriff geht auf Gottfried Silbermann, den von Johann Sebastian Bach preferierten Orgelbauer zurück, welcher wie damals üblich, auch Konstrukteur anderer Tasteninstrumente war. Kennzeichnend ist die Aufnahme der Saitenspannung durch die Holzrast, welche entweder beim frühen Instrument vollständig aus Holz gefertigt oder später durch einzelne eiserne Spreizen verstärkt wurde. Die summative Zuglast der Saiten war somit mit 9-15t wesentlich geringer als heute mit bis zu 25t.

Die feinere akustische Anlage mit dünnerem Resonanzboden, kleinerem Steg und zarter Berippung sind zusammen mit der dünneren Saitenstärke am ehesten für den charakteristisch durchzeichnenden Klang dieser Instrumente verantwortlich. Insbesondere die französischen Hammerflügel von Erard und Pleyel, die Berliner des Herrn Theodor Stöcker sowie die Wiener des Herrn Streicher haben zu ihrer Zeit einen unerhörten Ruhm genossen.

Durch deren Instrumente mit höherer Dynamik, einem größeren Obertonreichtum und mehr Klangfarben wurde der Flügel zu dem Soloinstrument, was das Virtuosentum eines Franz Liszt, einer Clara Schumann oder Frederyk Chopin erst ermöglichte.